Conni
Text: Katharina Wildauer
Fotos: Nico Hafele
Innsbruck
Wer sagt, dass man mit Anfang 20 sein Leben geplant haben muss? Niemand. Das sieht auch Conni so.
„Das passt nicht so zu mir“, sagt Conni über ihren vollen Namen – Cornelia. 22 Jahre alt, in Afrika geboren, in Innsbruck aufgewachsen. „Ich mach, worauf ich Lust hab.“ Das geht nicht immer, aber momentan schon. Conni arbeitet derzeit in einem Modegeschäft in Innsbruck. Dabei wird sie aber nicht bleiben: was sie wirklich reizt, ist Schauspiel oder Performance. Tanzen ist seit Jahren eine ihrer Leidenschaften. Mit ihrer Crew hat Conni bei Hip-Hop-Wettbewerben teilgenommen. Bis die Pandemie die Pausetaste gedrückt hat.
Vom Sportgymnasium über Jobs im Einzel- und Lebensmittelhandel bis zur Nachtgastronomie. Während andere in ihrem Alter fertige Studien oder Kinder haben, sucht Conni noch nach ihrem Weg. Die Matura hat sie nicht fertiggemacht, denn ein passendes Studium gebe es für sie eh nicht. Dann lieber gleich arbeiten. „Anfangs hat es mich beunruhigt, dass ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben mache“, gibt Conni zu. Nur kurz lässt sie erkennen, dass diese Phase nicht leicht für sie war. Heute ist ihre Haltung eine andere: „Ich lass mich nicht mehr stressen.“ Ihr Blick ist stark und stolz, ihre Einstellung nicht „Ich bin jung und brauch das Geld“, sondern eher: ich bin jung und mach mein Ding. „Ich denk mir: ich hab noch ewig Zeit. Man muss nicht zwingend mit 22 sein Leben geplant haben.“
Ideen hat sie viele: Auf der Bühne oder vor Kameras stehen.
Programmieren, was mit Computern machen. Am liebsten Game Design, „ich
zock ja gern.“ Vielleicht auch Tätowieren lernen. Conni liebt es zu
zeichnen, hat ihre eigenen Tattoos alle selbst entworfen und designt.
Und auf jeden Fall will sie reisen. Nach Seoul, weil sie Koreanisch
gelernt hat. Aber auch nach Australien, Neuseeland. Abenteuertouren
machen. Und nach L.A., „wegen den Leuten“.
Innsbruck ist Conni zu klein, nicht divers genug. Wenn man mit Bergsport und der Uni nichts anfangen kann, was will man dann hier schon tun. Sie will in eine große Stadt, in der man verschiedene Menschen trifft. Bis sie weiß, welcher Ort das sein könnte, bleibt sie aber erst mal hier. Vielleicht wird sie doch noch mal ein Studium machen. „Es gibt viel, was mich interessiert.“ Bis dahin lautet ihr Plan: „Arbeiten, Geld verdienen, sparen. Schau ma mal, wie es weitergeht.“