Isi

Text: Katharina Wildauer

Fotos: Nico Hafele

Innsbruck, August 2022

„Große Stadt, kleine Runde, passt wir seh’n uns in ner Stunde…“ singt die 21-Jährige Isi in ihrer Debütsingle „Gürtelleben“. Veträumte Synth-Sounds, lyrische Texte und viel Gefühl machen den Sound der Singer-Songwriterin aus.


Seit einem Jahren lebt Isi in Innsbruck, arbeitet hier im Online und Event Marketing. Davor: Großstadtleben in Wien, Event-Engineering Studium in St. Pölten. Der Zufall hat die gebürtige Deutsche nach Tirol gebracht. Musik macht sie seit ihrer Kindheit, die Wiener WG-Zeit inspirierte sie, selbst Songs zu schreiben. Worin es darin geht und was ihr Musik bedeutet, das erzählt Isi im Gespräch.


Wie bist du zur Musik gekommen?

Mit fünf Jahren hab ich begonnen, Gitarre zu spielen. Ich komm‘ aus einer musikalischen Familie und hab direkt gegenüber der Musikschule gewohnt, da war das sozusagen vorgegeben. Ich wollte unbedingt Gitarre lernen und hatte jede Woche Unterricht, bis ich 18 war. Mit sieben oder acht habe ich dann von klassischer Gitarre auf E-Gitarre gewechselt. Ich hab auch acht Jahre Posaune im Schulorchester gespielt und kann auch Klavier spielen, weil es daheim stand und meine Mama und Schwester spielten.

Wie sind deine ersten Songs als Singer-Songwriterin Isi entstanden?

Wien war ausschlaggebend: ich bin fürs Studium dorthin gezogen, es war Lockdown und ich hab geschrieben, was mir auf dem Herzen lag. Über Freunde habe ich dann Moritz (Musiker, Produzent, Anm.) kennengelernt und wir haben einfach mal so gemeinsam produziert – bevor im Raum stand, dass das jemals veröffentlicht wird.

Was hat dich dazu gebracht, doch zu releasen?

Einer meiner Lieblingskünstler hat Musik auf Social Media gepostet, die jahrelang nicht veröffentlicht wurde. Das hat was in mir verändert. Nicht, dass ich glaube, dass jemand meine Songs als Lieblingslied hat. Aber wenn nur eine Person mit meiner Musik vibed, das eine Emotion auslöst. Ich hab „Gürtelleben“ für meine WG in Wien geschrieben. Ich bin dieser Crew so dankbar für die Zeit zusammen. Ich schulde ihnen, das rauszubringen und allen zu zeigen, wie geil die sind. Ich hab meine Musik dann mit dem Betreff „Songs, die ich niemandem zeigen wollte“ an das Label soda.mithimbeer geschickt und in der Mail die Story hinter den Songs erzählt.


Worum geht es in deinen Songs?

Es sind Themen, die mich beschäftigt haben. Wenn ich nichts habe, worüber ich mir Gedanken mache, dann schreibe ich auch nicht. Es ist aber nicht alles autobiographisch, vielleicht nur eine Zeile im ganzen Song. Ich mags, mir Geschichten auszudenken und das mit dem zu verbinden, was Leute mir gesagt haben. Es gibt einen Song, in dem es in zwei Strophen um zwei verschiedene Menschen geht – aber beide vermitteln ein ähnliches Gefühl. Von außen denkt man, es ist die gleiche Story, aber das war bewusst so gewählt.

Wie würdest du deine Musik beschreiben?

Mein Stil wird sich verändern, weil ich mehr live spielen und es tanzbarer machen möchte. Das Melancholische wird wohl nie weggehen, glaube ich. Wenn ich glücklich bin, hab ich keine Lust einen Song zu schreiben, sondern lieber draußen was zu unternehmen.

Wohin soll es mit deiner Musik noch gehen?

Es wäre dumm, sich in meiner aktuellen Situation große Ziele zu setzen, weil es von zu viel Glück und Kontakten abhängig ist. Es ist gut ambitioniert zu sein und das bin ich auch. Ich will, dass meine Musik mehr Reichweite bekommt. Mein großes Ziel ist, mein Live-Game hochzusteppen. Ich bin ein Festival-Nerd und hab Event Engineering ja auch studiert, um irgendwann mal ein Festival zu veranstalten. Irgendwann auf einem Festival zu spielen, wäre mega.

Ich will mir keine unrealistischen Erwartungen machen, wie viel Reichweite diese Art von Musik haben soll. Es ist meine Musik und meine Gedanken und mittlerweile weiß ich: die Anzahl der Klicks sagt nichts darüber aus, wie gut der Song ist.

Welchen Traum hast du als Musikerin?

Irgendwann ein Album zu machen wäre mega. Ich hätte zwar schon genug Songs, aber die hängen thematisch nicht zusammen und sind nicht in einem writing process entstanden. Mit meiner EP "irgendwie" hab ich das Wien-Kapitel abgeschlossen. Für ein Album will ich mich aber ready fühlen und dafür ein Konzept habe.


Hier könnt ihr Isis Musik auf Spotify entdecken: https://open.spotify.com/artis...

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