


Text: Sofie Amann
Foto: Fabian Mühleder
Innsbruck, Jänner 2025
Wenn Teo das Haus verlässt, ist seine kleine Analogkamera immer dabei. Seine Leidenschaft, die künstlerische Fotografie, teilt er auf YouTube.
Wie sich Routine und Kreativität vertragen? Sehr gut, meint Teo. Denn ohne Regelmäßigkeit könne er seinen Beruf nicht ausüben. Teo brennt für seine Arbeit als Videocreator. Seine Abonnent:innen können ihn auf Wanderungen in den Tiroler Bergen, in seinem Alltag und auf große Reisen nach Japan oder Botswana begleiten. Im Mittelpunkt seiner Videos steht die Fotografie.
„Ich habe das extreme Glück, dass meine Tage eigentlich immer gefüllt sind mit Sachen, die ich gerne mache. Meine Arbeit das ist, wofür ich brenne.“ Wenn Teo von seiner Leidenschaft, der Fotografie, und seiner Arbeit, der Videoproduktion, spricht, fällt immer wieder das Wort Balance. Er balanciert Qualität und Quantität seiner Videos, wägt ab zwischen seinem Hobby und seinem Beruf. „Meine Videos könnten noch besser sein, aber sie sind es nicht. Ich will nicht, dass das Video zu viel von der Fotografie einnimmt.“ Auch für wen er seine Videos dreht, ist ein Balanceakt. Teo sieht sich gegenüber seiner Zuschauerschaft in einer dienenden Rolle – doch es gibt Grenzen. Obwohl Videos über Kameratechnik in seiner Fotografie-Nische auf YouTube beliebt sind, lässt er nur selten technische Details einfließen. Auch seine fotografische Handschrift würde er nie wegen kritischer Zuschauerstimmen ändern. Teos Stil ist subjektiv, seine Fotos sind kein Abbild der Realität. „Ich fotografiere gerne Sachen, die mir auffallen, weil sie schön sind und mir Freude bereiten.“ Zum Beispiel mühevoll gepflegte Gärten, orangenes Licht vom Sonnenuntergang, harsches Mittagslicht, Schatten, die durch die Blätter von Bäumen geworfen werden.
Die Fotografie ist wie ein Memo an mich: ‚Heute habe ich etwas gesehen, das ich schön fand.‘
Seine Olympus XA3 trägt Teo immer um den Hals, um Alltagsbeobachtungen auf Film festzuhalten. Da ist die Frau auf der Straße im coolen grünen Anzug oder eine Gruppe junger Menschen, die am Inn Basketball spielen – im Hintergrund die Nordkette. „In der Straßenfotografie geht es darum, Motive auf ganz natürliche Art und Weise zu fotografieren.“ Gerade lebt Teo den Traum, den er vor fünf Jahren hatte. Er braucht keine größere Reichweite. Vielmehr möchte er in seinem künstlerischen Tun weiter wachsen.