Magdalena

Text: Leonie Werus

Fotos: Bernhard Poscher

Innsbruck, Feber 2023

…so heißt es zumindest. Ob da wirklich etwas dran ist, das weiß Magdalena Zotz aus eigener Erfahrung. In Dänemark hat sie sich ehrenamtlich engagiert – und kann nur jedem raten, es ihr gleich zu tun.


Hej, jeg hedder Magdalena, kommer fra Innsbruck og er 19 år gammel. Magdalena heißt sie also, aus Innsbruck kommend, und 19 Jahre ist sie alt. Warum dänisch? Acht Monate lang hat sie im hohen Norden verbracht – hat dort gearbeitet und ganz nebenbei die Sprache gelernt. Doch von Anfang an: Der Beginn von Magdalenas Geschichte ist gleichzeitig ein Ende – nämlich das ihrer Schulzeit. Wie so viele andere auch hat sie damals nicht genau gewusst, was nun eigentlich kommen soll. Die logische Konsequenz: Ein Jahr Auszeit. „Ich habe begonnen, mich umzusehen, die Fühler auszustrecken“, erzählt Magdalena. Beim Europäischen Solidaritätskorps, einem Programm der Europäischen Union zur Förderung des sozialen Engagements junger Menschen, ist sie schließlich angekommen – und ihr Zug ein paar Monate später in Dänemark, genauer gesagt auf der Insel Fünen an der dänischen Südsee.

Arbeit mit Mehrwert

Untergebracht in einer Gastfamilie – einer Vorstadtfamilie wie aus dem Bilderbuch, mit drei Kindern, Hund und Katze – hat sich die gebürtige Innsbruckerin ab Tag eins willkommen gefühlt. Urlaub war es aber keiner – im Vordergrund stand vielmehr das soziale Engagement. Und das sah so aus: Von 9 bis 16 Uhr war Magdalena im Freiwilligenzentrum tätig, einer Einrichtung für all jene, die gerne ehrenamtlich arbeiten würden. Hat dort Büroarbeit erledigt und im Second Hand Shop gearbeitet. Wieso das Ganze? „Sicher nicht des Geldes wegen“, schmunzelt Magdalena. Bezahlt wurde ihr nämlich lediglich ein Taschengeld von weniger als 200 Euro im Monat. Vielmehr seien es die zwischenmenschlichen Momente gewesen, die sie angetrieben haben: „Wenn du am Abend nach Hause kommst und weißt, heute hast du jemandem geholfen, hast jemandem ein paar Minuten deiner Zeit geschenkt oder auch nur ein Lächeln beschert, dann war es das schon wert.“

Erfahrungen fürs Leben

Nach der Arbeit ging es dann in die Sprachschule, oder auf einen Spaziergang an die Küste. „Dänemark ist ein wunderschönes Land. Anders – aber einfach zum Wohlfühlen“, so die 19-Jährige. Dementsprechend schwer sei dann auch der Abschied gefallen, doch neben dem weinenden habe es auch ein lachendes Auge gegeben: „Natürlich war die Vorfreude auf Familie und Freunde nach all den Monaten riesig, und auch die Berge hab ich langsam schon vermisst.“ Was sie aus der Zeit mitnimmt? Neue Freunde, eine gewisse Anpassungsfähigkeit an Neues und Unbekanntes sowie die Motivation, sich neben dem Studium der Politikwissenschaften künftig auch in Tirol sozial zu engagieren. Wo genau, das wird sich noch zeigen – Möglichkeiten gibt es jedenfalls genug. Von Naturschutzaktionen über Nachhilfeprojekte bis hin zu Altersheimbesuchen: „Wer da nichts findet, der will ganz einfach nicht.“ Also, worauf wartest du noch?! Oder besser gesagt: Hvad venter du på?!

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