Leonie

Text: Katharina Wildauer

Fotos: Bernhard Poscher

Wattens, September 2022

Nach außen wirkt Leonie vielleicht etwas ruhig, aber wer sich mit ihr unterhält, merkt schnell: die 20-Jährige weiß was sie kann und auch was sie will.


Wenn Leonie morgens in die Radio-Redaktion kommt, weiß sie nicht, was der Tag bringen wird. In der Morgenbesprechung werden die Aufgaben zugeteilt, sie schnappt sich ein Mikrofon und fährt los. Vormittags ist Leonie unterwegs auf Pressekonferenzen, Medienterminen oder Schauplätzen für Reportagen, nimmt O-Töne auf, schreibt Texte für die Nachrichten-ModeratorInnen und gestaltet Beiträge für verschiedene Radiosendungen. Sie arbeitet schnell, zuverlässig und mit Leidenschaft. Dass sie erst 20 Jahre alt ist und diesen Job seit knapp einem Jahr macht, glaubt man kaum.


„Man weiß gar nicht, wie viel hinter einer Radiosendung steht“, erzählt Leonie begeistert. Den Tag zu starten, ohne zu wissen, was passiert: das muss man mögen ­– und Leonie mag das. Unterwegs sein, abwechslungsreiche Tage, unterschiedliche Menschen treffen und deren Geschichten erzählen. „Klar, ich bin erst 20 und habe noch nicht viel anderes probiert“, sagt sie fast entschuldigend. „Aber es macht mir so Spaß. Ich hab‘ auf jeden Fall Blut geleckt im Journalismus.“

Derzeit ist Leonie als freie Redakteurin selbstständig tätig. Nach der Arbeit beim Radio geht es zuhause weiter. Dann schreibt sie Texte für unterschiedliche Medienhäuser und lernt für ihr Studium an der Fachhochschule Kufstein, das sie berufsbegleitend absolviert. Und dann gibt es da noch ein paar Nebenjobs und das freiwillige Engagement im Foodsharing-Netzwerk, das sie irgendwie unterbringt.


Wohin sie der Journalismus noch bringt, wird sich erst zeigen. Klar ist für Leonie nur eines: sie will in Tirol bleiben. Daheim ist sie in Wattens. „Ich bin ein Nesthocker“, lacht sie. Ein Auslandssemester wäre nichts für sie. „Wir haben es so schön hier. “ Sagt sie, schnappt sich ihr Longboard und dreht eine Runde in der Nachbarschaft.

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