Manuel

Text: Leonie Werus

Foto: Fabian Mühleder

Innsbruck, April 2024

Manuel Hückel ist Österreichs jüngster Ironman, außerdem Junior Consultant und DJ. Leidenschaften hat er viele, Ziele ebenso.


Schon immer sei da dieser Plan gewesen, wie Manuel erzählt. In drei verschiedenen Bereichen des Lebens wollte er erfolgreich sein, sich auf drei Schwerpunkte fokussieren. Kreativ zu sein, ist einer davon. Als DJ AWOL bringt Manuel regelmäßig die Menge zum Tanzen, sorgt für Stimmung auf kleineren und größeren Bühnen des Landes. Sein Künstlername „AWOL“ ist eine Hommage an seinen Großvater, der diesen Begriff in Tiroler Mundart zu sagen pflegte, und erlaubt Manuel, seiner Kreativität in einer anderen Rolle freien Lauf zu lassen, fernab von akademischen Titeln und sportlichen Erfolgen.


Persönliche Weiterbildung ist die zweite Säule, die Manuels Leben zu einem erfüllten macht. Nach seiner Zeit an der St. Gilgen International School und einem Bachelorstudium in Business Administration & Management, führte ihn sein Weg kurzerhand für ein Semester nach San Francisco. Nicht seine Welt – also zurück an die Innsbrucker SoWi, für den Masterabschluss in Strategie und Innovation. Ein Studiengang, der nicht minder spannend ist als er klingt, und den Grundstein für Manuels erst kürzlich begonnene Laufbahn bei einer internationalen Consulting-Firma legte.

Mit gerade einmal 18 Jahren hat Manuel den Triathlon für sich entdeckt.

Beruflich gesehen hat Manuel somit erst unlängst ein neues Kapitel aufgeschlagen. In Bezug auf seine dritte Leidenschaft, den Sport, ist es schon einige Zeit her, dass der 25-Jährige Neues wagte. Nachdem er sich als Jugendlicher für die Schule und gegen den Profifußball entschieden hatte, wurde er gemeinsam mit seinem Vater vom Triathlon-Virus infiziert. „Ihr seid Fußballer, das ist nichts für euch“ – mehr brauchte es nicht, und der Ehrgeiz war geweckt. Im Alter von 18 Jahren war Manuel jüngster Teilnehmer beim österreichischen Ironman, einem mehrstündigen Langstreckenrennen in drei Disziplinen. 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren und 42 Kilometer laufen – und damit ein Wettkampf, den die Teilnehmenden vielmehr gegen sich selbst absolvieren als gegen andere. Manuel jedenfalls hatte Blut geleckt, geht seither regelmäßig an seine Grenzen und manchmal auch über sie hinaus. Denn: wer einmal einen Ironman bewältigt hat, komme so schnell nicht mehr davon los, meint er. Eine wahnsinnig ehrliche Sportart sei der Triathlon, in der man vollkommen auf sich allein gestellt ist und eine Achterbahn an Gefühlen durchlebt: „Von Momenten, in denen du dir schwörst, aufzuhören mit diesem Sport, bis hin zu Glücksgefühlen, die nicht von dieser Welt sind, ist alles dabei.“

"Nur, wer hart an sich arbeitet, erreicht seine Ziele – das gilt für alle Bereiche des Lebens."

Wenn er nicht hinter dem DJ-Pult steht oder sich weiterbildet, keine Distanzen bewältigt, die auf dem Papier schier unmöglich erscheinen, und es dann auch noch 6:30 Uhr dienstags oder donnerstags ist, ist Manuel als Coach der Early Birds in Innsbruck. Zirkeltraining zu einer Zeit, zu der die meisten bevorzugt die Schlummertaste anstatt die Langhantel drücken – warum tut man sich das an? „Alles Gewöhnungssache“, meint Manuel, „und nur, wer hart an sich arbeitet, erreicht seine Ziele – das gilt für alle Bereiche des Lebens.“ Für 2024 hat er sich zum Beispiel die Produktion eines eigenen Remixes vorgenommen. Weiters ist der Ironman in Klagenfurt schon rot im Kalender markiert, und dann wäre da noch der berufliche Erfolg. „Es ist ein holpriger Weg, bis du dich selbst verstehst und weißt, was du erreichen möchtest. Und dann lautet die Devise: über die eigenen Grenzen gehen und ab ins kalte Wasser!“ Kalte Wasser, die sind für Manuel zumindest längst nichts Neues mehr.

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