Miguel

Text: Pauline Pichlmair

Foto: Max Schorch

Innsbruck, Mai 2024

Miguels Herz schlägt in drei Rhythmen: Architektur, Skifahren und Musik. In seiner Wahlheimat Innsbruck hat er einen Ort gefunden, der es ihm erlaubt, alle drei miteinander zu vereinen. Genau diese Balance macht das Leben hier für ihn einzigartig.


Miguel, ein großer, junger Mann mit offener Körperhaltung, einem freundlichen Grinsen und einem markanten Vokuhila, ist definitiv kein Unbekannter in der Welt. Geboren und aufgewachsen auf der sonnigen Kanarischen Insel Teneriffa, hat der Deutsch-Spanier auch schon die Straßen von Berlin und die USA unsicher gemacht, bevor er vor etwa vier Jahren in Innsbruck sesshaft wurde. Während Berlin ihm gefiel und einen maßgeblichen Einfluss auf seinen Musikgeschmack und seinen Werdegang als DJ hatte, erkannte er schnell, dass es nicht die ideale Stadt für sein Studium war. Zu viele Ablenkungen, zu viel Nachtleben, einfach zu viel Trubel. In Innsbruck, bemerkt er, ist zwar auch einiges los, aber es ist doch deutlich ruhiger. Hier kann man sich seiner Meinung nach viel besser auf ein Studium konzentrieren. Und das tut Miguel nun schon seit einigen Jahren. Architektur ist sein Fachgebiet und die Leidenschaft für seine Studienrichtung leuchtet in seinen Augen und Erzählungen. „Architektur finde ich einfach faszinierend. Ich finde es toll, wie man sich in ein Thema so unglaublich tief einarbeiten kann und man weiß trotzdem immer noch so wenig.“

In Berlin war Miguel zu viel los, hier in Innsbruck fühlt er sich wohl – und kann fokussierter sein Studium absolvieren.


Der Rhythmus seines Lebens

Viele von Miguels Freunden und Freundinnen sind ebenfalls an der Architekturfakultät eingeschrieben. Tage und Wochen verbringen sie gemeinsam damit, an ihren Projekten zu arbeiten und machen die Uni zu ihrem zweiten Zuhause - und nicht nur das. Zweimal im Jahr verwandeln Miguel und einige seiner Mitstudent*innen die Hörsäle in einen riesigen Techno-Club für ihre legendären Architekten-Partys. Miguel ist dabei eine treibende Kraft hinter dieser Transformation. Nicht nur, dass er die Party organisiert, sondern er legt auch selbst auf. An solchen Abenden bewegt er die Menge von Studenten im Rhythmus seines Lebens. Wenn er nicht dort oder gelegentlich in einem der anderen Innsbrucker Clubs auflegt, verbringt Miguel oft Stunden und Tage in seinem WG-Zimmer. Vor dem Fenster mit Blick auf die majestätische Nordkette, mischt er Tracks, sucht nach neuen Songs oder stöbert in Onlineportalen nach besonderen Platten. "Eine wirklich gute Platte ist eine, auf der ich einfach fast alles spielen kann.“


Zwischen Urban Culture und Bergspaß

Obwohl Miguel mit seinem 2000er Style, den Ringen an den Fingern und seinem Sinn für Urban Culture definitiv erst einmal scheint wie ein Künstler und Großstädter, schlägt auch ein Berg-Beat in seiner Brust. Skifahren – Freeriden und Park – gehören zu seinen Liebsten Hobbies und am Berg kriegt er den Kopf frei. „Skifahren ist anders als anderer Sport. Der macht einfach Spaß. Dazu muss man sich nicht motivieren.“

Für immer wird Miguel wohl nicht in Innsbruck bleiben. Es gibt noch so viel zu entdecken, und er möchte noch mehr von der Weltsehen, aber nicht sofort. Im Moment erfüllen ihn seine Routinen aus Architektur, Musik und Skifahren hier in Innsbruck mit Freude und das strahlt er auch aus.

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